Ganzheitliche Schmerzbehandlung

Mein Konzept zur Behandlung von chronischen und akuten Schmerzen möchte ich im Folgenden kurz vorstellen. Es geht dabei nicht nur um den von Ihnen identifizierten schmerzhaften Körperbereich mit dem entsprechenden Muskel-, Bindegewebe-, Nerven und Gefäß-Komplex, sondern auch um die entsprechenden Gegenspieler dieses Komplexes, um die Becken-, Knie-, Fuß-, Schulter- und Kopfstellung und damit die gesamte Körperstatik. Ebenso ist es wichtig die aktuelle Lebenssituation mit einzubeziehen, z.B. überwiegende sitzende Tätigkeit, einseitige Belastungen, Bewegungs-, Ernährungs- und Sportverhalten. Diese genaue und vor allem ganzheitliche Analyse dient dazu, Ihnen nicht nur akut und kurzfristig zu helfen, sondern auch Impulse und Anleitung für ein dauerhaftes Gleichgewicht der Körperpartien und letztendlich von Geist, Körper und Seele wieder nachhaltig herzustellen.

Zum besseren Verständnis können Ihnen folgende Hintergrundinformationen hilfreich sein:

Der Körper besteht aus Knochen, Muskeln, Organen, Gefäßen, Nerven, Lymphbahnen, Flüssigkeit, Zellen und Bindegewebe (Faszien). Dieses Gewebe umhüllt, stützt und verbindet als Netzwerk alle anderen oben aufgeführten Gewebe. Ihnen ist diese milchig-weiße Haut sicher bei der Fleischzubereitung schon einmal aufgefallen. Die Faszien schützen die Muskeln und Organe vor Verletzungen, unterstützen den Körper bei der Fortbewegung, enthalten Lymphflüssigkeit und viele Nervenenden. Aus diesem Gewebe werden Schmerzen, Informationen über Bewegung und Organfunktion an das Rückenmark und das Gehirn weitergeleitet und auch das Rückenmark uns Gehirn senden Informationen in dieses Gewebe. Die Faszienspannung wird daher von der Psyche und von Informationen aus anderen Organen gesteuert. Gesunde Faszien liegen in einer geordneten Struktur mit einer „ausgewogenen“ Grundspannung vor. Sie halten unseren Körper innerlich zusammen, übertragen die Kraft der Muskeln und sind mit der enthaltenen Flüssigkeit für die Ernährung der Zellen und Abtransport von Stoffwechselprodukten zuständig.

Schmerzbehandlung Bonn

Überbelastung, Verletzung, mangelnde Bewegung, unzureichende Nährstoffversorgung, chemische Botenstoffe (z.B. durch Stress ausgeschüttet) können zu einer unstrukturierten Verflechtung (z.B. Verklebung) der Faszien und somit zu Verdickungen und Verhärtungen führen. Da sich das Faszien-Netzwerk über den gesamten Körper erstreckt und kommuniziert, kann der Ort des Schmerzes auch weit entfernt von der Ursache liegen. Dies gilt es zunächst herauszufinden.

3 Phasen der Schmerzbehandlung

Die ganzheitliche, effektive und effiziente Schmerzbehandlung erstreckt sich über drei Phasen:

Phase 1: Befragung (Anamnese)

Voraussetzung für eine ganzheitliche Schmerzbehandlung ist daher eine umfangreiche Befragung auf einem von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. entwickelten Fragebogen. Wenn Sie diesen vor unserem Termin ausfüllen und mir vor der 2. Phase zukommen lassen, kann ich mir im Vorfeld einen Gesamteindruck über Ihre Schmerzerkrankung machen und an unserem Termin gezielt auf einzelne Punkte eingehen.

Phase 2: Untersuchung:

An Ihrem Termin erfolgt eine gründliche und umfangreiche körperliche Untersuchung. Dabei sind, wie oben beschrieben, nicht nur die eigentlichen Schmerzpunkte wichtig, sondern auch eventuell feststellbare muskuläre Dysbalancen, fasziale (bindegewebige) Veränderungen, die Gesamtstatik und die Erhebung eines neurologischen Befundes.

Phase 3: Behandlung:

Im Anschluss daran erfolgen die Besprechung der Ergebnisse und meine Empfehlung eines Behandlungskonzepts, welches ich gemeinsam mit Ihnen nach individuellen Gesichtspunkten aus unterschiedlichen Bausteinen zusammenstelle, z.B.

  • Manuelle Therapie (als Oberbegriff für die Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems, des Kopfes, der Eingeweide und bindegewebigen Strukturen mit der Hand unter präventiver, kurativer (heilender) oder rehabilitativer Zielsetzung)
    Darunter fallen z.B. osteopathische, chirotherapeutische und Faszien beeinflussende Verfahren, Triggerpunktbehandlung und Akupressur.
  • Kinesio-Tape-BonnKinesio-/Medi-Tape (Aufbringen von verschiedenfarbigen, elastischen Klebestreifen auf die Haut um die Muskelspannung zu verändern sowie Schmerzrezeptoren und den Blut- und Lymphfluss zu beeinflussen)
  • Akupunktur-BonnAkupunktur (an bestimmten Punkten des Körpers werden die dünnen Akupunkturnadeln platziert, wo sie etwa 20 bis 30 Minuten verbleiben und ihre heilsame Wirkung entfalten, während sich der Patient auf der Liege entspannt)
  • medikamentöse Therapie (eventuell unterstützend aus dem Bereich der Naturheilverfahren oder klassischen Schulmedizin)
  • Neuraltherapie (ein Lokalanästhetikum wird sehr niedrig dosiert in Form von
    Hautquaddeln oder an Triggerpunkten von Muskeln injiziert)
  • Homöosiniatrie (Homöopathische Mittel in niedriger Verdünnungsstufe/Potenz werden an Akupunkturpunkte gespritzt, so daß über 2 unterschiedliche Verfahren eine teilweise stärkere Wirkung erzielt werden kann)
  • Physiokey Behandlung (das Gerät stimuliert durch biofeedbackgesteuerte Stromimpulse die Selbstregulation  mit dem Ziel der Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung)
  • Vitamin B Komplex Infusionen (bei chronischen Schmerzen ist ein Aminosäureabbauproduk-Homocystein- erhöht, was zu einer Aktivierung von zentralen Schmerzrezeptoren und somit zu einer Sensibilisierung von Nervenzellen für Schmerzreize führt, mittels des VitaminB-Komplexes kann der Homocysteinspiegel durch einen besseren Abbau gesenkt werden)

Des Weiteren erlernen Sie Maßnahmen bzw. erhalten Anregungen, um die Therapie zu unterstützen, bzw. den langfristigen Erfolg selber positiv zu beeinflussen. Dies könnten je nach Ihrer Vorstellung z.B. Bausteine aus folgenden Bereichen der Mind-Body Medizin sein:

  • Bewegungsmedizin
  • Entspannungsverfahren
  • Lebensstilanpassungen
  • Atemtherapie
  • Ernährungsberatung
  • Achtsamkeitstraining

Je länger die Schmerzerkrankung schon besteht, desto mehr Zeit müssen wir uns für die Behandlung nehmen. Geduld und Kommunikation ist dabei unerlässlich. Es lohnt sich! Gemeinsam können wir den Weg aus dem Schmerzkreislauf finden und wenn Sie ihn gehen, begleite und unterstütze ich Sie gerne.

 

Bitte beachten Sie folgende Punkte:

  1. Es handelt sich hierbei um ein schulmedizinisch nicht anerkanntes Verfahren. Die entstehenden Kosten werden aus diesem Grunde von der Gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Es gibt Patienten bei denen keine oder nur eine geringe Wirkung eintritt. Die Abrechnung erfolgt nach GOÄ. Einen Kostenvoranschlag erhalten Sie bei der Vorbesprechung. Die privaten Kassen erstatten gegebenenfalls nicht alle Leistungen oder nur unter bestimmten Voraussetzungen, bitte fragen Sie bei Ihrer Kasse nach.
  2. Kommen Sie zum Termin ohne Schmerzmittel genommen zu haben (Ausnahme: Opioide- bei Unklarheiten fragen Sie bitte rechtzeitig nach).
  3. Bitte cremen Sie sich am Behandlungstag nicht ein (Voraussetzung für einige Therapieverfahren).
  4. Planen Sie für die Erstbehandlung 1-1,5 Stunden und die Folgebehandlung 0,5-1 Stunde ein.