Ordnungstherapie/ Mind-Body-Medizin

Der Begriff geht u.a. auf Sebastian Kneipp (1821-1897) zurück. Im modernen Sprachgebrauch ist eher die s.g. Mind-Body-Medizin bekannt.

Die Lebensbedingungen in den Industrieländern haben in den letzten Jahrzehnten zu einer deutlichen Verlängerung der Lebenserwartung geführt. Zugleich wächst der Anteil der Menschen, die unter chronischen Erkrankungen leiden. Dazu gehören z.B. Herz-/Kreislauf-Erkrankungen, chronische Schmerzen, entzündliche Erkrankungen des Darms sowie Krebserkrankungen. Dass ungünstige Lebensstilfaktoren, wie steigende Anforderungen und Stress, Bewegungsmangel und Fehlernährung sowie eine chronische Dysbalance zwischen Anstrengungen und Entspannung bzw. Erholung die Manifestation und Chronifizierung dieser Erkrankungen begünstigen, ist allgemein bekannt. Hier setzt die Mind-Body-Medizin an:

Der kranke Mensch wird in seiner Ganzheit gesehen und behandelt

1. Hauptziel ist die Aktivierung der Selbstregulationsfähigkeit und damit der Selbstheilungskräfte

2. Ordnungstherapeutische Interventionen zielen auf die Wiedererlangung des Gespürs für die natürlichen Bedürfnisse des eigenen Organismus, sowie auf die Vermittlung von Strategien für die Gestaltung des Lebensstils unter Berücksichtigung dieser Prinzipien

„Kranksein ist letztlich ein aus der Mitte…Gefallen sein und stellt damit ein Ungleichgewicht beziehungsweise den körperlichen Versuch , ein Ungleichgewicht auszugleichen, dar.“ Ruediger Dahlke „Krankheit als Symbol“

Inzwischen ist die Wirksamkeit Mind-Body-medizinischer Techniken in verschiedenen Bereichen wissenschaftlich belegt. So konnte in universitären Studien gezeigt werden, dass eine vollwertige Ernährung in Kombination mit leichtem körperlichen Training und regelmäßigen Entspannungsübungen zu einer Verbesserung folgender Erkrankungen führt:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkt)
  • Krebs (zumindest Verbesserung der Lebensqualität)
  • Chronische Schmerzen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
  • Depressive Störungen und Burn-out